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Darf ich mehrere Säule-3a-Konten oder 3a-Policen haben?
Ja. Die Anzahl von Säule-3a-Lösungen ist gesetzlich nicht limitiert. Grundsätzlich können Sie Ihr Säule-3a-Guthaben bei einer Bank in ein 3a-Konto oder bei einer Versicherung in eine Säule-3a-Police einzahlen.
Beachten Sie dabei aber, dass Sie den gesetzlich festgelegten Maximalbetrag nicht überschreiten. Für 2024 beträgt dieser Betrag CHF 7056.– für Erwerbstätige mit Pensionskasse. Für Selbstständige ohne Pensionskasse beträgt der Maximalbetrag momentan CHF 35 280.– bzw. maximal 20 % des Nettoeinkommens.
Diesen Betrag dürfen Sie dieses Jahr maximal in die Säule 3a einzahlen – egal, wie viele und welche Säule-3a-Lösungen Sie haben.
Unser Tipp: Teilen Sie Ihre 3a-Einzahlung auf. Beispielsweise 50 % in Ihre 3a-Banklösung und 50 % in Ihre 3a-Police – also jeweils CHF 3528.–.
Warum sind mehrere Säule-3a-Konten oder 3a-Policen sinnvoll?
1. Auszahlung flexibel gestalten
Das Guthaben aus einer Säule-3a-Lösung können Sie nur vollständig beziehen. Daher lohnt es sich, mehreren 3a-Policen und 3a-Konten zu haben.
So können Sie jeweils eine Police oder ein Konto aufs Mal auflösen und Ihr 3a-Guthaben gestaffelt beziehen.
2. Steuern sparen
Mit mehreren Säule-3a-Policen oder Säule-3a-Konten können Sie Steuern sparen – nicht nur während Ihres Berufslebens, sondern auch nach der Pensionierung.
Denn bei der Auszahlung einer Säule 3a fällt die sogenannte Kapitalleistungssteuer an. Wenn Sie in einem Jahr viel Guthaben beziehen, führt dies zu einem höheren Steuersatz und Sie zahlen mehr Steuern beim Bezug.
Daher ist es sinnvoll, das Guthaben über mehrere 3a-Konten oder 3a-Policen zu verteilen und so die Auszahlung zu staffeln. So verringern Sie Ihre Steuerbelastung.
Das gilt übrigens besonders, wenn Sie bei der Pensionierung Ihr Pensionskassenguthaben – oder einen Teil davon – als Kapital beziehen möchten. Denn der Kapitalbezug sollte idealerweise nicht im selben Jahr stattfinden wie die Auszahlung eines grösseren 3a-Guthabens, da Sie ansonsten eine unnötig hohe Steuerlast haben.
Eine gemeinsame Planung ist wichtig, wenn Sie verheiratet sind oder in einer eingetragenen Partnerschaft leben. Wenn beide im selben Jahr Vorsorgegelder beziehen, bezahlen Sie rasch sehr hohe Steuern – egal, ob es sich dabei um Pensionskassenguthaben oder Geld aus der Säule 3a handelt. Deshalb ist es sinnvoll, wenn beide Personen über mehrere 3a-Policen und 3a-Konten verfügen. So können Sie die Auszahlungen besser staffeln und so Ihre gemeinsame Steuerlast minimieren.
3. Optimierung der Rendite und Diversifizierung
Mit mehreren 3a-Konten und 3a-Policen können Sie verschiedene Anlagestrategien verfolgen. Dies ermöglicht eine bessere Anpassung an Ihre individuellen finanziellen Ziele und Ihre Risikobereitschaft.
Wenn Sie beispielsweise eine 3a-Fondsanlage haben, die in Aktien investiert und damit risikoreicher ist, kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine 3a-Police mit geringerem Risiko abzuschliessen.
Übrigens bieten nicht nur Banken Aktienfonds an. Auch bei einer Versicherung können Sie Ihr 3a-Guthaben am Aktienmarkt investieren und dabei renditeorientiert oder mit geringem Risiko anlegen.
Wie viele Säule-3a-Konten oder 3a-Policen sind ideal?
In der Regel empfehlen wir, pro Säule-3a-Lösung maximal CHF 30 000.– bis CHF 50 000.– einzuzahlen. Wenn Sie diesen Betrag erreicht haben, ist es sinnvoll, eine zusätzliche Police abzuschliessen oder ein zusätzliches Konto zu eröffnen. So können Sie Ihre Steuerlast optimieren und gleichzeitig Ihre Geldanlagen diversifizieren.
Ob Sie Ihr Säule-3a-Guthaben lieber bei einer Bank oder bei einer Versicherung platzieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Eine Vorsorgepolice hat immer einen Versicherungsanteil. So können Sie verschiedene Risiken abdecken. Bei einem 3a-Konto auf der Bank haben Sie den Vorteil, nur Ihren reinen Sparanteil zu zahlen und nicht eine zusätzliche Versicherungsprämie.
Sie haben die Möglichkeit, bei der Versicherung einen sogenannten «Sparausfall» zu versichern. Im Fall einer Erwerbsunfähigkeit spart Ihre Versicherung so weiterhin für Ihre Säule 3a – sodass Sie Ihre finanziellen Ziele zur Pensionierung trotzdem erreichen und Ihre Rente geniessen können.
Bei der Vorsorgepolice können Sie die Anlagestrategie Ihren aktuellen Bedürfnissen flexibel anpassen. So können Sie beispielsweise in der Phase vor Ihrem Renteneintritt von einer renditestarken Anlage am Aktienmarkt in eine sicherere Variante wechseln.
Mit einer 3a-Vorsorgepolice sind Sie langfristig gut aufgestellt. Dadurch haben Sie Ihren Sparhorizont und das Sparziel immer im Blick.
Fazit
- Sie dürfen mehrere Säule-3a-Lösungen haben, sowohl bei Banken als auch Versicherungen.
- Für 2024 beträgt der Maximalbetrag CHF 7056.–, dieser darf insgesamt nicht überschritten werden, egal, wie viele Konten oder Policen Sie haben.
- Mehrere 3a-Policen oder 3a-Konten ermöglichen eine gestaffelte Auszahlung, was zu mehr Flexibilität und Steueroptimierungen führt.
- Mit mehr als einem 3a-Konto oder mehr als einer 3a-Police können Sie verschiedene Anlagestrategien verfolgen.
- Ab rund CHF 30 000.– bis CHF 50 000.– empfiehlt es sich, eine zusätzliche 3a-Lösung abzuschliessen.
- Mit einer 3a-Police können Sie auch den Sparausfall bei Erwerbsunfähigkeit versichern und eine garantierte Summe vereinbaren.
- Eine 3a-Vorsorgelösung bei einer Versicherung bietet zusätzliche Sicherheit bei der Aufnahme einer Hypothek.
Es ist möglich, bestehende Säule-3a-Konten oder 3a-Policen zu einem anderen Anbieter mit 3a-Lösungen zu transferieren. Allerdings wird das Guthaben dabei nicht aufgeteilt, sondern vollständig übertragen.
In speziellen Fällen, wie bei einer Scheidung, kann das Säule-3a-Guthaben im Rahmen der güterrechtlichen Auseinandersetzung aufgeteilt werden. Dies ist jedoch ein Sonderfall und setzt ein rechtskräftiges Scheidungsurteil voraus.