Kreditkartenbetrug. Das Wichtigste im Überblick.

Themen

AUF EINEN BLICK
  • Kreditkarten sind täglich im Einsatz und darum auch ein beliebtes Ziel für Kriminelle
  • Die häufigsten Arten von Kreditkartenbetrug sind Phishing und Skimming.
  • Mit gezielten Massnahmen können Sie sich präventiv gegen Kreditkartenbetrug schützen.
  • Wenn Sie Opfer eines Kreditkartenbetrugs werden ist es wichtig, dass Sie schnell reagieren und den Fall der Polizei melden.
  • Ob Sie oder Ihre Bank im Betrugsfall haften, muss individuell geprüft werden – mit einer Cyberversicherung sind Sie in jeden Fall auf der sicheren Seite.
Tickets fürs nächste Konzert, ein Abo für die Fitness-App oder ein neues Sofa – die Kreditkarte ist heute im Dauereinsatz. Das bargeldlose Bezahlen geht schnell, einfach und in der Regel auch sicher. Kreditkarten sind aber auch ein beliebtes Ziel für Kriminelle. Wir erklären Ihnen welche Arten von Kreditkartenbetrug es gibt und was Sie dagegen tun können.

Beim Kreditkartenbetrug handelt es sich um illegale Aktivitäten, mit denen Kriminelle Geld von Ihrem Konto stehlen. Dazu gehören der Diebstahl von Kreditkartendaten sowie die missbräuchliche Verwendung der Daten für Einkäufe, Bargeldbezüge und der Weiterverkauf der Daten. Betrügerinnen und Betrüger haben dabei verschiedene Möglichkeiten, um an Ihre Daten zu gelangen:

  1. Phishing: Betrügerinnen oder Betrüger täuschen Opfer mit gefälschten E-Mails, Websites oder neuerdings auch QR-Codes mit integriertem Firmenlogo. Durch Anklicken eines darin enthaltenen Links gelangen sie an sensible Informationen und können Kreditkartendaten stehlen.
  2. Skimming: Bei dieser Masche werden Geldautomaten oder Kassenterminals manipuliert. Beim Verwenden der Kreditkarte werden vom Magnetstreifen Daten ausgelesen und kopiert​.
  3. Kartenklonung: Mit den gestohlenen Daten erstellen Kriminelle eine Kopie der Kreditkarte und tätigen damit illegale Transaktionen​.
  4. Carding: Betrügerinnen oder Betrüger testen gestohlene Kreditkartendaten, indem sie zunächst kleine Beträge abbuchen, bevor sie mit grösseren Summen zuschlagen​.
  5. Verlust oder Diebstahl der physischen Karte: Mit der gestohlenen Kreditkarte werden so lange Zahlungen durchgeführt, bis die Besitzerin oder der Besitzer den Verlust bemerkt und die Karte sperren lässt.
GUT ZU WISSEN
Sind Sie schon mal Opfer eines Betrugs geworden? Damit sind Sie nicht allein. Laut Bundesamt für Statistik wurden 2023 über 40 000 Betrugsfälle gemeldet, davon etwa 30 000 Fälle von Cyberkriminalität. Kreditkartenbetrug ist immer strafbar – egal, ob Diebstahl oder Missbrauch, und egal, wie hoch die Betrugssumme ist. Melden Sie daher jeden Fall unbedingt der Polizei.

Die Maschen von Kreditkartenbetrügern werden immer perfider – oft merken die Opfer nichts davon oder erst viel zu spät. Seien Sie daher immer aufmerksam. Diese Anzeichen können auf einen Kreditkartenbetrug hindeuten:

  • Ungewöhnliche Transaktionen: Achten Sie auf kleinere, ungewöhnliche Abbuchungen. Betrügerinnen oder Betrüger testen gestohlenen Karte gerne zuerst mit geringen Beträgen, bevor sie grössere Summen abziehen (Carding). Zum Beispiel mit einer Abbuchung von wenigen Franken für einen nicht getätigten Einkauf.
  • Unbekannte Abbuchungen: Falls Sie Buchungen auf Ihrer Kreditkartenabrechnung entdecken, die Sie nicht getätigt haben, könnte dies ein Anzeichen für einen Missbrauch Ihrer Karte sein. Überprüfen Sie Ihre Abrechnungen daher regelmässig und melden Sie verdächtige Aktivitäten sofort​ Ihrer Bank.
  • Ungewöhnliche Benachrichtigungen: Kriminelle senden oft gefälschte E-Mails, SMS oder QR-Codes mit Logo und Absender des Kreditkartenanbieters. Darin sind Links enthalten, die dazu auffordern, Daten zu bestätigen oder eine Transaktion zu überprüfen. Kontrollieren Sie immer zuerst Ihre Kontoabbuchungen. Wenn Sie eine solche Nachricht erhalten, ohne dass eine ungewöhnliche Transaktion durchgeführt wurde, ist dies ein sicheres Zeichen für einen Betrug.
  • Phishing-Versuche: Wenn Sie E-Mails oder SMS mit Rechtschreibfehlern oder von verdächtigen Absendern erhalten, die nach Ihren Kartendaten fragen, handelt es sich wahrscheinlich um Phishing. Klicken Sie auf keinen Fall auf Links und löschen Sie die Nachricht umgehend.
GUT ZU WISSEN
Nicht nur Banken oder Kreditkartenanbieter werden gerne als gefälschte Absender für Betrugsfälle verwendet, sondern immer öfter auch grosse Online-Plattformen wie Temu oder TikTok. Mit gefälschten Apps und Websites werden Verbraucherinnen und Verbraucher getäuscht und der Ruf der Firmen beschädigt.

Wenn Sie einen Kreditkartenbetrug vermuten, ist es wichtig, dass Sie schnell reagieren. Hier die wichtigsten Schritte:

  1. Kreditkarte sperren: Sperren Sie Ihre Karte sofort, um weitere missbräuchliche Transaktionen zu verhindern. Dies können Sie entweder über die App Ihres Kreditkartenanbieters oder telefonisch über den Kundendienst tun​.
  2. Betrugsverdacht melden: Informieren Sie Ihre Bank oder den Kreditkartenanbieter über den Betrugsverdacht. Die meisten Banken bieten hierfür eine 24/7-Hotline an, so dass Sie jederzeit reagieren können​.
  3. Vorfall dokumentieren: Notieren Sie alle wichtigen Informationen wie Datum und Uhrzeit der unautorisierten Transaktionen sowie den Zeitpunkt der Kartensperrung. Diese Dokumentation hilft Ihnen bei der Klärung des Vorfalls​.
  4. Anzeige erstatten: Reichen Sie eine Anzeige bei der örtlichen Polizei ein, um den Vorfall offiziell zu melden. Dies ist oft eine Voraussetzung, um Ihre Ansprüche bei der Bank geltend zu machen​.
  5. Transaktionen beanstanden: Reichen Sie eine schriftliche Reklamation beim Kreditkartenanbieter ein. Viele Banken bieten Online-Formulare an, die Sie für die Beanstandung der unautorisierten Transaktionen nutzen können​.
  6. Weitere Aktivitäten überwachen: Behalten Sie Ihre Kreditkartenabrechnungen weiterhin genau im Auge, um sicherzustellen, dass keine weiteren verdächtigen Transaktionen stattfinden​.
« Kreditkartenbetrug kann jede und jeden treffen. Mit präventiven Massnahmen können Sie sich aber dagegen schützen. »  – Nina

Ihr Konto wurde geplündert – jetzt soll Ihre Bank dafür geradestehen? Dies ist leider nicht immer der Fall. Wer für einen Kreditkartenbetrug haftet, hängt in der Schweiz von unterschiedlichen Faktoren ab und muss von Fall zu Fall geprüft werden.

Grundsätzlich übernimmt die Bank die Haftung, wenn die Inhaberin oder der Inhaber der Kreditkarte die Sorgfaltspflichten nicht verletzt hat. Diese Pflichten umfassen den sorgsamen Umgang mit der Karte, das sichere Aufbewahren der PIN sowie die unverzügliche Meldung eines Verlusts oder Betrugsverdachts. Die Bank kann ihre Haftung jedoch auch im Rahmen der AGB beschränken.

Wenn kein Fehlverhalten nachgewiesen werden kann, muss die Bank den entstandenen Schaden übernehmen und den Betrag zurückerstatten. Wenn Sie jedoch fahrlässig gehandelt haben, haften Sie teilweise oder sogar vollständig für den entstandenen Schaden. Zum Beispiel, wenn Sie Ihre PIN weitergegeben haben oder unsichere Online-Dienste genutzt haben.

Deshalb gilt: Wenn Sie einen Kreditkartenbetrug bemerken, sollten Sie die Karte sofort sperren lassen, den Betrug Ihrer Bank melden und Anzeige bei der Polizei erstatten. Viele Banken bieten zudem ein Rückbuchungsverfahren (Chargeback), um unberechtigte Abbuchungen zu stornieren​.

GUT ZU WISSEN
Eine Cyberversicherung springt bei Betrugsfällen im Internet ein, wie zum Beispiel Kreditkartenmissbrauch.

Kreditkartenbetrug kann jede oder jeden treffen. Es gibt aber Möglichkeiten, wie Sie sich präventiv gegen Kreditkartenbetrug schützen können:

  • Abrechnungen regelmässig überprüfen: Kontrollieren Sie Ihre Kreditkartenabrechnungen regelmässig und vergleichen Sie die Transaktionen mit Ihren Quittungen. So erkennen Sie verdächtige Abbuchungen schnell und können sofort handeln​.
  • PIN und Karteninformationen schützen: Halten Sie Ihren PIN-Code geheim und bewahren Sie ihn niemals zusammen mit der Karte auf. Teilen Sie Ihre Kartendaten auch nie per E-Mail oder Telefon mit Dritten​.
  • Sicherheitsverfahren nutzen: Aktivieren Sie Sicherheitsfunktionen wie 3-D Secure (z. B. Mastercard SecureCode oder Verified by Visa), um zusätzliche Authentifizierungen bei Online-Einkäufen durchzuführen​.
  • Öffentliche WLAN-Netzwerke vermeiden: Nutzen Sie keine ungesicherten, öffentlichen WLAN für Online-Einkäufe oder für den Zugriff auf Ihre Bankkonten. Falls notwendig, verwenden Sie eine VPN-Verbindung, um Ihre Daten zu verschlüsseln.
  • Sicheres Passwort verwenden: Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter für Ihr Online-Banking und Ihre E-Commerce-Konten. Vermeiden Sie einfache Passwörter und ändern Sie Ihr Passwort regelmässig​.
  • Ausgabenlimite setzen: Legen Sie eine Ausgabenlimite für Ihre Kreditkarte fest. Dadurch können Sie potenzielle Schäden durch Betrug minimieren. Zum Beispiel indem nur bis zu einem festgelegten Betrag pro Tag abgehoben oder ausgegeben werden kann​.
  • Physische Karte schützen: Bewahren Sie Ihre Kreditkarte immer sicher auf, besonders auf Reisen oder an belebten Orten. Lassen Sie die Karte niemals unbeaufsichtigt, beispielsweise in Hotelzimmern oder öffentlichen Schliessfächern.
  • Software und Geräte aktuell halten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Geräte und Apps, die Sie für Online-Banking und -Einkäufe nutzen, immer auf dem neuesten Stand sind. Sicherheitsupdates schliessen oft bekannte Schwachstellen.
GUT ZU WISSEN
Ist Ihre Kreditkarte gestohlen worden oder haben Sie sie verlegt? Die Allianz bietet ihren Kundinnen und Kunden einen kostenlosen Kartensperrservice. Damit Sie im Fall der Fälle schnell reagieren können.
Ja, Sie können sich gegen die Folgen von Kreditkartenmissbrauch absichern. Mit einer Cyberschutz-Versicherung sind Sie gegen Kreditkartenmissbrauch und andere digitale Risiken geschützt. Der Online- und Kaufschutzbrief der Allianz sichert Sie auch gegen die aktuellen Cyberrisiken ab – weltweit und ohne Selbstbehalt.
Nina, Senior Segmentmanagerin Privatkunden, Allianz Suisse
Nina
Senior Segmentmanagerin Privatkunden

Nina hat über 20 Jahre Allianz Erfahrung und war unter anderem im Vertrieb und im Aussendienst tätig. Wenn sie nicht gerade mit ihrem Hund unterwegs ist, plant sie den nächsten Tauchurlaub oder die nächste Wanderroute, pflegt ihren Garten und trifft sich mit Freundinnen und Freunden.
FAQ

Kreditkartenbetrug im Internet erfolgt meist über Phishing oder Datenleaks. Beim Phishing senden Betrügerinnen oder Betrüger gefälschte E-Mails oder erstellen gefälschte Websites, die offiziellen Online-Shops oder Bankseiten ähneln. Das Ziel ist, dass Nutzerinnen und Nutzer unwissentlich ihre Kreditkartendaten eingeben – diese werden dann für illegale Transaktionen genutzt.

Eine weitere Methode ist der Datenklau durch Hacks. Hierbei werden Datenbanken unsicherer Websites gehackt, auf denen Kreditkartendaten gespeichert sind. Diese Daten werden entweder direkt verwendet oder im Darknet verkauft, wo sie andere Kriminelle für Betrügereien nutzen.

Täterinnen oder Täter, die in der Schweiz Kreditkartenbetrug begehen, müssen mit strengen Strafen rechnen. Je nach Schwere des Vergehens droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Erfolgt der Betrug gewerbsmässig oder im Rahmen einer organisierten Bande, kann die Freiheitsstrafe auf bis zu zehn Jahre erhöht werden. Bei weniger schweren Betrugsfällen wird eine Geldstrafe verhängt.

In der Schweiz wird laut Bundesamt für Statistik rund ein Fünftel aller digitalen Kriminalfälle aufgedeckt. Bei Cyberkriminalität – wozu auch Kreditkartenbetrug gehört – beträgt die Aufklärungsquote nur 18 Prozent.

Dies vor allem, weil Kriminelle oft international agieren und die digitale Beweissicherung schwierig ist.

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