- Unfaire Krise: Millennials und Frauen sind am stärksten von Covid-19 betroffen
- Schwache Finanzkompetenz: Nur 31,2% der schweizerischen Umfrageteilnehmenden sind „finanzkompetent“ – mit grosser Geschlechterlücke
Allianz Studie: Auch Herr und Frau Schweizer verfügen nur über geringe Finanzkompetenz
Es war zu erwarten, dass die Pandemie unser Leben in vielfacher Hinsicht beeinflusst: Mindestens 55% der Teilnehmenden in jedem Land gaben daher auch an, dass die Corona-Pandemie das einschneidendste wirtschaftliche Erlebnis in ihrem Leben darstellt. Unterschiede zwischen den Ländern spiegeln dabei die Tiefe der sanitären und wirtschaftlichen Krise wider – wobei die Schweiz sich im Mittelfeld der untersuchten Länder wiederfindet: 29.2% der schweizerischen Befragten gaben an, dass ihr Einkommen wegen der Krise gefallen sei (gegenüber 30% fürs gesamte Sample). Es gibt aber auch zwei Aspekte, die allen Ländern gemeinsam sind: Frauen und Millennials sind übermässig betroffen. 37,8% der Millennials, aber nur 27,2% der übrigen Altersgruppen waren mit einem fallenden Einkommen konfrontiert. Die Geschlechterlücke ist ähnlich gross: Während 32,8% der weiblichen Teilnehmer von einem rückläufigen Einkommen berichten, trifft dies nur auf 27,1% der männlichen Teilnehmer zu. In der Schweiz ist diese Geschlechterlücke mit 3,4 Prozentpunkte etwas kleiner.
Finanzkompetenz: Grosse Geschlechterlücke
Wenig Risikokompetenz
Die Allianz stellte auch zwei Fragen zur Risikokompetenz, nämlich zur Wahrscheinlichkeitsverteilung und Diversifikation von Risiken. Wiederum ist das Niveau der Risikokompetenz (sehr) niedrig: nur 27,6% der Befragten konnten beide Fragen richtig beantworten. Das Ergebnis unter den schweizerischen Befragten fällt etwas besser aus: Mit 33,6% erzielten sie den höchsten Wert unter den untersuchten Ländern. Ein Ruhmesblatt ist dieser Wert jedoch auch nicht. Auch die Geschlechterlücke ist wieder gross: Sie beträgt 9,6 Prozentpunkte fürs gesamte Sample und 8,2 Prozentpunkte für die Schweiz.
„Die desaströsen Werte für Finanz- und Risikokompetenz sollten ein Weckruf für Politik und Industrie sein“, sagte Patricia Pelayo Romero. „Das Investmentumfeld war bereits vor Covid-19 herausfordernd. Es ist seitdem keineswegs einfacher geworden. Ohne echte Finanzkompetenz sind viele Haushalte dazu verdammt, falsche finanzielle Entscheidungen zu treffen, mit möglicherweise verheerenden Folgen für ihr zukünftiges finanzielles Wohlergehen. Die Politik sollte daher darauf hinarbeiten, Finanzkompetenz in die schulischen Lehrpläne zu integrieren, während die Finanzindustrie ihre Anstrengungen verdoppeln sollte, einfache, leicht verständliche Produkte auf den Markt zu bringen.“
Die vollständige Studie finden Sie unter https://www.allianz.com/de/economic_research.html

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